Gipfel der Religionen

Vertreter von 30 Religionsgemeinschaften entzündeten gestern Abend im Friedenssaal ein Friedenslicht. Zu der Veranstaltung hatte

Münster – Oberbürgermeister Markus Lewe bekannte, „tief bewegt“ zu sein, und der Vorsitzende des Integrationsrates, Spyros Marinos, empfand „große Freude“: Christen und Muslime, Juden und Buddhisten sowie Repräsentanten weiterer Religionsgemeinschaften kamen gestern Abend im Friedenssaal zusammen, um gemeinsam Friedenslichter zu entzünden und miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Dialog ist eine der Grundsäulen für das Miteinander“, betonte Lewe zum Auftakt des vierten „Religionsgipfels“ im Rahmen der von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) organisierten Reihe „Dialoge zum Frieden“. „Wir sollten mehr miteinander und nicht so viel überein-ander sprechen“, appellierte der Oberbürgermeister. Nur so könne Vertrauen geschaffen werden, das so wichtig für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sei. Dass in Münster 140 Nationen und Angehörige von 46 Religionsgemeinschaften friedlich miteinander leben, „ist eine gute Nachricht“, so Lewe. „Dieses Klima der Toleranz muss in die Welt getragen werden.“

Der Zeremonie im Friedenssaal schloss sich ein Gedankenaustausch in der Rüstkammer des Rathauses an. Dabei präsentierten sich drei Religionsgemeinschaften mit ihren bedeutenden Schriften: Ephraim Yehoud-Dessel von der Jüdischen Kultusgemeinde las einen Psalm vor, Imam Hasan Acar von der Türkisch-Islamischen Union (Ditib) zwei Suren und Dechant Dr. Ferdinand Schumacher (Katholische Kirche) aus der Bergpredigt. Im kommenden Jahr sollen sich dann drei andere Religionen präsentieren.

Annethres Schweder von Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen entließ die Anwesenden mit einem Zitat des Heiligen Bernhard von Clairvaux ins gemütliche Beisammensein: „Vertiefen wir, was uns verbindet, überwinden wir, was uns trennt – und bewahren wir, was uns unterscheidet.“

Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de