Angehende Imame üben in der Moschee in Münster

Wenn Mustafa Dayioglu demnächst einen neuen Imam für die Ditib-Moschee am Bremer Platz sucht, wird er sich erstmals auch in Münster umsehen. Der Vorsitzende der islamischen Gemeinde möchte, wenn die Qualifikation stimmt, einen Absolventen des neuen Instituts für islamische Studien an der Uni Münster einstellen.

Vorbehalte gegen die in Deutschland ausgebildeten Imame hat Dayioglu nicht – und er glaubt auch nicht, dass seine Gemeinde welche hätte. Wenn jemand zurückhaltend sei, dann nur, weil Pionierarbeit in Münster geleistet werde. Weil alles noch neu sei. „In der Moschee wird immer öfter Deutsch gesprochen“, sagt er. Ein deutscher Imam hätte in diesem Punkt deshalb sogar besseren Zugang als jemand, der für fünf Jahre aus der Türkei nach Deutschland. Er stünde den jungen Moscheebesuchern sicher näher.

Akzeptanz ist da

„Aber auch die älteren Gläubigen würden ihn nicht ablehnen“, erklärt Suayip Seven, Dialogbeauftragter des Ditib-Regionalverbands Münster. Die Menschen, die zurzeit in Münster islamische Religionspädagogik studieren, seien vielleicht die Enkel der Gemeindemitglieder oder ihrer Bekannten. „Sie wären unglaublich stolz, wenn jemand aus ihrer Gruppe ein Imam werden würde“, so Seven. „Ich bin aber auch überzeugt, dass sie jeden anderen akzeptieren würden. Sofern er ein guter Imam ist.“
Weiterlesen