Moschee: „Beitrag für Integration und Toleranz“

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Münster – Platz ist das, was in der größten Moschee in Münsters Stadtgebiet
am meisten fehlt. 360000 Euro sammelte die Türkisch-Islamische Union (Ditib) Münster, um den Umbau ihrer Moschee am Bremer Platz zu finanzieren.

Toleranz, Integration und Frieden zählten nach Angaben der Vertreter aus Politik und Religion auf der offiziellen Grundsteinlegung in den übervoll besetzten Räumlichkeiten der Moschee zu den Hauptgründen für die Neugestaltung des Gotteshauses. „Die Gebetsräume waren bisher immer im Keller des Gebäudes. Das bot kaum Möglichkeiten für Integrationsarbeit“, kritisierte Ditib-Vorsitzender Mustafa Dayioglu. Mit Abschluss der Bauarbeiten soll die Moschee um ein Stockwerk erhöht sein. Hohe Decken, Licht und eine Kuppel auf dem Dach sollen das innere und äußere Erscheinungsbild aufwerten.

Besonderer Clou der neuen Moschee wird der Fahrstuhl sein, aus dessen Schacht ein Minarett entsteht. „Ich bin stolz darauf, dass wir in Münster damit die erste behindertengerechte Moschee Deutschlands haben werden“, kündigte Bürgermeisterin Karin Reismann an.

Der türkische Generalkonsul Gürsel Evren verwies in seinen Begrüßungsworten auch auf Münsters Historie: „Aus dem Dreißigjährigen Krieg, der ja in Münster beendet wurde, konnten wir lernen, was Intoleranz die Welt kostet. Ich glaube, dass der Umbau dieser Moschee einen großen Beitrag für Integration und Toleranz leisten wird.“

Auch die unterschiedlichen politischen Lager sind sich im Bemühen um Integration und Toleranz einig. „Viele unterschiedliche Nationalitäten leben im Bahnhofsviertel. Die Moschee ist ein Ort, wo Integration gelebt werden kann. Münster ist eine offene und tolerante Stadt. Alle Parteien im Rat waren sich einig: Wir wollen die Moschee!“, erklärte CDU-Ratsherr Richard Michael Halberstadt. SPD-Ratsherr Philipp Gabriel stimmte zu: „Im Gegensatz zu vielen anderen Städten gab es in Münster keine Moschee-Diskussion.“

Der Umbau der erstmals 1996 bezogenen Räume wird voraussichtlich im Herbst abgeschlossen sein, betonten Vertreter der Gemeinde bei der Grundsteinlegung.